Landesschafzuchtverband: Wir brauchen neue Regelungen beim Wolf
Die Vorsitzende des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes, Susanne Petersen, begrüßt, dass Mecklenburg-Vorpommern bei der Umweltministerkonferenz in dieser Woche dringend notwendige Änderungen insbesondere von der Bundesregierung fordert.
Susanne Petersen: „Wir Tierhalter stoßen an unsere Grenzen, was die Möglichkeiten des Herdenschutzes angeht. Wir müssen unsere Tiere schützen und dafür viel zusätzliche Arbeit in Kauf nehmen, ohne eine hundertprozentige Sicherheit zu bekommen. Herdenschutzmaßnahmen brauchen weiterhin eine verlässliche Unterstützung. Dies wird auch vom Umweltminister erkannt, wenn er fordert, dass es dazu auch der gemeinschaftlichen Absicherung einer hinreichenden Finanzierung von Maßnahmen der Prävention und des Schadensausgleichs bedarf.
Über 77 Übergriffe im Jahr 2024, bei denen der Wolf bestätigt oder nicht ausgeschlossen ist, mit 309 getöteten Tieren sind eine beunruhigende und Sorgen bereitende Entwicklung. Wir brauchen unverändert und unabhängig von den geplanten rechtlichen Veränderungen heute schon dringend eine rechtssichere Lösung, um Problemwölfe nach wiederholten Rissvorfällen ohne Zeitverzug entnehmen zu können. Es darf nicht sein, dass Anträge auf eine Entnahme eines Wolfes immer wieder vor Gericht scheitern. Sowohl die mit der Entnahme beauftragte Jägerschaft als auch die Entscheider in der Verwaltung dürfen nicht der dauernden Besorgnis ausgesetzt sein, für sachorientiertes Verhalten vor dem Kadi zu landen. Wir haben Vertrauen, dass die Entscheidungen nach bestem Wissen und angemessen getroffen werden.
Wir unterstützen die Forderung des Landesumweltministeriums, dass die Bundesregierung die nationale Bewertung des Erhaltungszustandes des Wolfes auf einer Basis sicherstellen soll, die der Realität Rechnung trägt. Dies ist bisher nicht der Fall. Der gute Erhaltungszustand ist eine fundamentale Voraussetzung für eine Entnahme und für uns in Mecklenburg-Vorpommern mit über 19 Wolfsrudeln erreicht.“